Sonntag 06. – Montag 07.10.2019
Ab nach Westen und dann Schluss mit der ewigen Fahrerei !!
Meine Frau ist etwas weniger für die Rumzigeunerei geschaffen wie ich und somit beschlossen wir uns ein Plätzchen zu suchen, wo wir einige Tage in Ruhe bleiben könnten. Am Meer sollte es natürlich schon sein. Also verließen wir den CP Oyambre und beschlossen mit einem Zwischenstopp nach Galicien in den nordwestlichen Zipfel der spanischen Halbinsel zu fahren.
Wir benutzten überwiegend die mautfreie Autovia oder gut ausgebaute Nationalstraßen. Die Straßen führten uns im kantabrischen und zum Teil auch im asturischen Gebiet entlang der Meeresküste auf einer Höhe zwischen 50 und 150 Metern. Ich kann die Gegend nicht exakt beschreiben, denn sie kommt mir vor wie eine Mischung aus Südtirol (Anordnung der Dörfer) mit dem bayerischen Wald und dem Schwarzwald. Viele Waldgebiete, natürlich mit völlig verschiedener Vegetation, Viele kleine “Berge”, die eng zusammenstehen und schmale Täler bilden. Dazwischen immer wieder zum Meer abfallende Einschnitte, die in kleinen Sandstränden enden. Gerade die abwechslungsreiche Vegetation mit ihren unzähligen Grüntönen macht die Fahrt zu einem Erlebnis.
Nach unserem Übernachtungsstopp in Barreiros (siehe CP-Beschreibung) geht es weiter auf der Autopista Richtung Westen.
Hoppala. Da ändert sich doch mal die Geschichte. Die Autobahn führtb ein gutes Stück ins Landesinnere und steigt auf eine Höhe von knapp 700 Metern (ich wundere mich schon, wieso mein Auto soviel Sprit braucht). MItten in einem Windpark ist der Scheitelpunkt der Strecke erreicht und es ist schon faszinierend, wenn man einem Windrad in Betrieb so “Aug- in Aug gegenübersteht”. Die Windräder haben ihren Fußpunkt teilweise tief unterhalb der Autobahn, so dass man sich wirklich auf Augenhöhe der Kanzel (oder wie immer das Ding heißen mag) befindet. Zumindest ungewöhnlich.
Spanien ein reiches Land
Der wenige Verkehr ist für einen staugeplagten Deutschen ein überraschend ermüdendes Geschehen. Also suchst du dir irgendetwas, was deine Konzentration auf vernünftigem Niveau hält. Die beste alles Ehefrauen döst vor sich hin und auch der Hund gibt durch leises Schnarchen sein Desinteresse an meinen fahrerischen Fähigkeiten ungefragt, aber deutlich kund.
Also schaun ma mal, welche Autos so rumfahren. Das sind mal 4 gleiche schwere Fords, vermutlich Testfahrzeuge und auf der Gegenfahrbahn ein Geldtransporter von Prosegur. Aber hallo, kurz darauf wieder einer, dann noch einer und noch….Du glaubst es nicht. Wer fährst denn heutezutage noch soviel Bargeld spazieren, dass dir die gepanzerten Transporter fast im 10-Minuten-Takt auf der Autobahn entgegenkommen. Was ist los. Hirn einschalten! Logo! Wir nähern uns allmählich Santiago de Compostela und da gibt es viele Pilger und vielleicht auch noch Ablassbriefe, was ähnliches mit Sicherheit, Unmenge an Pilger-Souvenir-Kram, Hotels, Pensionen, Pilgeraufbewahrungseinrichtungen usw., also fließt eine Menge Geld und wie wir alle wissen ist die “größte Bank Spaniens” in Santander (falls du schon mal ein Auto finanziert hast, kennst du diesen Verein), ergo muss die ganze Kohle von der heiligen Pilgerstätte in Stadt des Mammons gekarrt werden. Gelobt sei die Heilige Economia.