Mittwoch 25.09.2019
Die Anfahrt zu einer kleinen Insel im Atlantik
Groß geplant war Besuch dieser Insel eigentlich nicht und der Grund, dass wir sie überhaupt angefahren haben, war wohl die günstige Lage auf unserer Route und dass sie eine Menge Wasser rundherum hat. Wir wollten endlich das Meer sehen.
Natürlich hat das Navi wieder mal keine Ahnung von Gezeiten und irgendwelchen Besonderheiten bestimmter Zufahrtsstraßen. So liegt die kürzeste Zufahrt zur Insel die meiste Zeit des Tages unter Wasser und ist nur 1,5h vor und 1,5h nach Hochwasser direkt zu erreichen. Zu allen anderen Zeiten geht es nur über eine Brücke, die aber einen 2okm langen Umweg erfordert. Vale! ich gebe zu, dass ein Navi überfordert wäre, wüsste es auch noch den Tidenhub der einzeln Orte.
Bilder zu dieser Überfahrtssituation, auf die wir aufgrund zeitlicher Unvereinbarkeiten, dankend verzichtet haben, gibt es im Anschluss.
Wir entschieden uns für den Umweg und die Brücke, sowohl bei An- wie auch bei der Abreise.
Eine Rundfahrt um eine kleine Insel im Atlantik
Die kleine Insel, die zur historischen Landschaft des Bas-Poitou ist durchzogen von vielen flachen Kanälen und Sumpfgebieten und Salinen. Das wird durchgehend schlechtes Wetter, konnten wir die sicherlich schönen Sandstrände eher weniger genießen.
Auffallend war zunächst mal die ungewöhnlich, jedoch ziemlich einheitliche Architektur, die die Wohnhäuser auf der Insel beherrschte. Seitenkamine, wie man sie aus den Arbeiterreihenhäusern in England kennt, sind bestimmendes Element der Ziegel gedeckten Satteldächer. Gelegentliche zweistöckige Häuser bilden einen schönen Kontrast zu den ebenerdigen Bungalows. Fast alle Häuser sind weiß gestrichen und verfügen über blaue Fensterläden. Die Fenster sind schmal, aber sehr hoch und meist zweiflügelig. Das fast durchwegs gleiche architektonische Konzept wirkt jedoch nicht wie eine deutsche Dorfsiedlung der 60-er Jahre oder eine Ferienanlage, sondern durchaus abwechslungsreich und individuell.
Die Zugänge zu den Sandstränden sind – wie üblich – sehr eng und manchmal schwer zu finden. Ich könnte mir aber vorstellen, dass sie im Sommer sehr gut besucht sind und der Atlantik alle Kaltduscher zum Schwimmen einlädt.
Häufig haben wir in Frankreich und später auch in Spanien Rinder gesehen, die auf Weideflächen gehalten werden, für einen Niederbayern eine echte Seltenheit.
Entsprechend werden auch auf der Insel die bewchsenen Flächen für die Viehzucht genutzt. Schaut man jedoch man die Karte der Insel bei Google Maps an, so finden man überwiegend Wasserflächen und wenn man durch die Insel fährt, stellt man sich zunächst mal die Frage, ob sich Mr. Google hier geirrt hat.
Bei vielen flachen “Weihern” handelt es sich um Salinen, in den Meersalz gewonnen wird. Dieses Produkt scheint auch der Stolz der Insulaner zu sein und an allen Ecken und Enden wird das “Fleur de Sel” zum Verkauf angeboten, teilweise direkt an der “Saline” mitten in der Pampa.
Die übrigen Wasser- und Feuchtflächen sind meiner Meinung nach, entweder aufgegebene Salinen oder natürliche Feucht- und Sumpfgebiete. Wir haben’s nicht getestet.