Donnerstag/Freitag 26.-27.09.2019
Ab nach Süden
Nach einem mehrtägigen Aufenthalt aus der Ile de Noirmoutier haben wir vom schlechten Wetter die Schnauze voll. Der ewige Wind, die Regenschauer und die doch recht “niedrigen” Temperaturen machen uns den Abschied ziemlich leicht.
Mein Plan war es ja, möglichst entlang der Küste Richtung Süden zu fahren, aber die dortigen Straßen sind häufig nicht mehr als geteerte Feldwege. Anfänglich gings ja noch ganz gut und nicht mal der Hund hat gekotzt, aber die beste aller Ehefrauen begann doch doch immer mehr ihren Unmut kundzutun, ob der permanenten Schaukelei und Kurverei.
Dem Fahrer gingen vor allem die “passages surlevees” auf die Nerven, die höchstens mit 10km/h überfahren werden konnten, wollte man am Ende des Tages noch ein Stützrad am Wohnwagen haben bzw. intakte Federn am Auto.
Es sollte also schon eine “rot” gezeichnete Straße in unserem Michelin-Atlas sein. Natürlich lässt sich da bequemer fahren, aber ein Anhängen an einen LKW funktioniert auch nicht wirklich. Entweder ist keiner da (kann man sich als Deutscher kaum vorstellen) oder die fahren wie die Irren und das brauche ich nun auch wieder nicht. Also zuckelten wir mit gemächlichen 80/85 km/h in 2 Tag nach San Sebastian.
Kurz vor Bordeaux gings dann auf die Autobahn, um ja nicht in die Stadt rein zu müssen. Dort blieben wir auch bis Saint-Jean-de-Luz, wo wir uns einen tollen Campingplatz ausgesucht hatten.
Man könnte ja vorher mal anrufen.
Wer die Gegend um Biarritz kennt, weiß dass die Orte am Meer ziemlich steil abfallen und an die Bergflanke gebaut sind. Entsprechend sind die Straße: steil, eng und kurvig. Aber der Ausblick war schon mal herrlich: blaues Meer, Sonne und hohe Wellen. Das schaut schon mal gut aus. Dass Wochenende war, ist einem Rentner natürlich überhaupt nicht bewusst.
Also hin zum Campingplatz unserer Wahl. Kurven, Gasserl, Berganfahrten. Super! “Haben Sie reserviert?” wurden wir eher weniger freundlich auf französisch angeblafft. Natürlich hatten wir nicht. Das haben wir um diese Zeit noch nie gemacht, aber ehrlicherweise hätte wir schon mal anrufen können. Da stehen wir nun mit unserem 13m-Gespann und sollen wenden.
Eine etwas freundlichere Person hätte uns eventuell in CP einfahren lassen, um auf diese Weise zu wenden, aber nein. Da musst du schon rangieren. Gnädigerweise hat sich die Concierge bequemt ihren Elektrokarren zur Seite zu fahren, damit ich ein bisschen Platz zum Wenden hatte. Mit nur einer größeren Korrektur habe ich es dann auch geschafft, was sogar meiner Frau ein Kompliment ab genötigt hat. Und das will was heißen.
Also nichts wie raus aus Frankreich und ab nach Spanien. Ist ja nicht mehr weit. Letztendlich haben wir dann in San Sebastian ein Campingplatz gefunden, auch dem wir auch willkommen waren. Olé!