Dienstag 15.10.2019
…und schon ist ein Monat um
Seit vier Wochen sind wir nun unterwegs und ca. 4500 km gefahren und an unserem südwestlichsten Ziel angelangt.
Nazaré bekennt durch seine Wellenreiter und seine ggantischen Wellen zieht nicht nur uns an, sondern Heerscharen in Bussen, überwiegend Senioren. Um diese Zeit scheint auch mit dem Surfen nicht mehr allzuviel los zu sein, denn gesehen haben wir niemanden.
Trotzdem ist Nazaré eine Reise bzw. einen Besuch wert. Die Aufteilung der Stadt (sag ich mal so) in Ober- und Unterstadt, bzw. sitio (oben) und praia (unten, logisch!) bedingt zwei völlig unterschiedliche Sichtweisen der Bucht von Nazaré. Von oben hat man einen tollen Blick über den breiten und zum Meer hin steil abfallenden Strand und weiter über ein paar Klippen hinaus aufs offene Meer.
Auch der alte Dorfplatz und die imposante Kirche sind in der Oberstadt zu finden.
Insgesamt ist diese nicht so stark von touristen frequentiert,wie der Strand, verfügt aber auch kaum über Parkmöglichkeiten, und die vorhanden sind teilweise in einem erschreckenden Zustand.
In der Unterstadt haben wir wider Erwarten problemlos einen Parkplatz bekommen, dessen Gebühren im erträglichen Rahmen waren (2 EUR für 1,5 h).
Die dekorativ gepflasterte, breite Strandpromenade bieten einen tollen Ausblick auf die Kräfte des Atlantiks und die teilweise bizarre Struktur der Felsen, auf denen die Oberstadt ruht. Unter- und Oberstadt sind mit einer Standseilbahn verbunden, können aber auch über Straßen errreicht werden. Gerne wäre ich mit der Standseilbahn gefahren (ein ähnliches Modell findet sich in z.B. in Salzburg), jedoch die Anzahl der dorthin strömenden Busse, ließ mich meine Absicht schnell vergessen.
Der Touristenstrom läuft die Strandpromenade entlang, übersieht aber meist die schamlen, steil nach oben führenden Gässchen, die man zwischen den voll bepackten Andenkenläden und Bars erst entdecken muss.
Zusammenfassend ist dieser Ort um diese Jahreszeit trotz aller Bekanntheit noch eine relativ “beschauliche” Touristensensation, zumal es innerorts keine Marina gibt, an der die Großkopferten von ihren sündteuren Yachten aus aufs niedrige Arbeitervolk herunterschauen und letzteres voller Bewunderung auf diese Zurschaustellung gandenloser Ausbeutung blickt.
Leider lässt sich die Höhe von Wellen nur dann fotografisch dokumentieren, wenn man einen echten Bezugspunkt hat. Dieser fehlte bei mir leider. Geschätzte Wellenhöhe ca. 4 Meter, also nix mit 20 Meter (lt. Prospekt)