Donnerstag 03.10.2019

Eigentlich wäre es ganz einfach

Da hat sich doch wieder mal die bayerische Beihilfe ausgezeichnet und die Zahlung zu einem vorab genehmigten Krankenhausaufenthalt um mehr als ein Drittel gekürzt. So nicht meine Freunde. Also ein Widerspruch wäre eigentlich ganz einfach, denkt man. Ist ja auch nicht das erste Mal.

Aber…
Man sitzt im Ausland und die Bürohengste in Landshut akzeptieren keine E-Mail als
Widerspruch, sondern nur schriftlich (Brief oder Fax). Ein termingerechter Brief ist so eine Sache aus Spanien. Ich traue der Geschichte nicht und möchte den Widerspruch per Fax schicken.

Kein Problem denkst du. Gehst du einfach zur Rezeption des Campingplatzes, lässt dir den Brief ausdrucken und nach dem Unterschreiben per Fax an die Regierung in Landshut. Denkst du.

Ausdrucken der Datei verlief problemlos, unterschreiben kann ich auch noch, aber… Das Versenden des Fax wäre heute nicht möglich, weil sich die Dame nicht damit auskenne. Ich möge doch morgen vormittag wiederkommen. Leider saß auch besagte Dame auch am Morgen im Büro und empfahl mir den Nachmittag, aber da wollten wir schon wieder unterwegs sein.

Vale! Der nächste Platz kann das mit Sicherheit auch. Von wegen! Wir haben keinen Fax-Anschluss. Ist diese Technik in Spanien noch nicht bekannt oder schon wieder Vergessenheit geraten? Ein Top-CP und kann nicht faxen. Kann ja wohl nicht wahr sein. Ansonsten sind die Leute doch sehr hilfsbereit und freundlich?!

Also ab zum nächsten Postamt. Mittendrin steht ein Drucker mit Telefontastatur. super, Problem gelöst, denke ich. Denkste. Wir haben keinen Faxanschluss, das Gerät ist nur zum Drucken. Naja? Ich solle es doch mal in der Librería versuchen, die wäre im Zentrum bei den Arkaden. Hinfahren geht nicht, da in dem Dorf gerade sämtliche Zebrastreifen neu gestrichen werden und fast jede Straße zumindest halbseitig gesperrt ist.

Wurscht, suchen wir eine Bank. Die müssten doch in Gottsnamdreißig ein Fax schicken können. Fehlanzeige, aber ist ein Versicherungsbüro, die müssten das auch können und ja sie
konnten, aber der Computer hat eine halbe Stunde gebraucht, bis er die Bestätigung ausspuckte.

Ich stand natürlich mitten im Parkverbot und blockierte ein Ausfahrt, zudem fuhr dreimal die Polizei vorbei und schließlich musste ich den Wagen umparken, ausgerechnet in Straßen, die schon zu schmal zum Fahren sind. Aber was solls. Langes Hin und noch längeres Her, aber nun ist der Widerspruch hoffentlich in Landshut eingegangen.

G’schafft! Grad gut, dass ich zwischenzeitlich ein paar Brocken Spanisch kann. Ohne wäre ich vollends aufgeschmissen gewesen.