Sonntag 22.09
Fahren mit dem Navi ist immer so eine Sache.
Für Fahrten von A nach B auf dem schnellsten Weg über die Autobahn, ok. Für eine Orientierung in der Stadt, naja. Wenn man langsam fährst und einen achtsamen Beifahrer hat, funktioniert die Geschichte auch noch einigermaßen, aber…
Wir haben unser Navi so programmiert, dass Autobahnen und Mautstrecken vermieden werden. Toll! Weitere Kriterien lassen sich nicht mehr einstellen, z.B. Vermeidung von Feld- und Flurbereinigungswegen, Unterscheidung von gut ausgebauten Straßen zu Pfaden für Ochsenkarren und Pferdefuhrwerke. Hier stoßen Herr TomTom und Frau Garmin an ihre Grenzen.
Egal, ob nun „schnell“, „umweltfreundlich“, „kürzeste“ oder „kompromisshaft“, alles scheißegal, denn jede Straße scheint gleichwertig zu sein. In jeder Landkarte gibt es neben den Autobahnen, rote, gelbe und die ganz kleinen grauen Strecken. Die moderne Verkehrs-Elektronik scheint für solch subtile Unterschiede zu blöd zu sein.
Autobahn oder nicht, das ist die einzige Frage. Trotz gut ausgebauter Strecken führte uns Herr TomTom über die kleinsten Straßen, die vermutlich heute zum ersten Mal einen ausländischen Wohnwagen gesehen haben. Einmal gar durch einen Weinberg. Interessant, aber auf die Dauer nicht prickelnd. So zeigte auch dier beste aller Ehefrauen allmählich mehr und mehr Unmut, so dass wir auf die gute alte Michelinkarte und die ADAC-Unterlagen zurückgriffen, um uns so zu orientieren, wie wir uns das vorstellten. Denn schließlich wollen wir nicht jeden französischen Misthaufen mit Vornamen kennenlernen.
Schließlich erreichten wir über eine gut ausgebaute Strecke, nach gefühlten 100 Kreisverkehren den CP am Stadtrand von Tours.